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Private Haushalte in Deutschland immer weniger verschuldet

In der Türkei fällt der Wert der Landeswährung Lira immer tiefer. Für die Wirtschaft ist das ein herber Schlag, Privatpersonen verschulden sich schneller. Eine ähnliche Spirale der Verschuldung erlebte zu Beginn des neuen Jahrzehnts auch Deutschland. 2010 war das Rekordjahr der privaten Insolvenzen in der Bundesrepublik. Seit dem Rekordjahr geht die Zahl privater Haushalte, die verschuldet sind, schrittweise zurück. 2018 lagen die Anmeldung für eine Privatinsolvenz so niedrig wie seit 14 Jahren nicht mehr. Ab wann gilt eine private Person verschuldet? Und wie schaffen sie es aus der Schuldenfalle wieder heraus? Der folgende Ratgeber bringt Licht ins Dunkel.

Armer Norden, reicher Süden

Fast 70.000 Privatpersonen meldeten im ersten Halbjahr 2010 Insolvenz an, die höchst Zahl seit Erfassung der Daten. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 ging diese Zahl auf rund 43.000 zurück. So wenig private Insolvenzen wurden zuletzt 2004 angemeldet. Bundesweit ist die Zahl der verschuldeten Haushalte sehr unterschiedlich. Während im Süden schon immer nur geringe Anmeldungen für eine Privatinsolvenz erfasst werden, sind im Norden sehr viele Menschen in den privaten Schulden gefangen. Besonders drastisch ist die Situation in Bremerhaven, wo jeder 1.000 Bürger in der Schuldenfalle steckt. Auch in Wilhelmshaven, dem größten Marinestandort in Deutschland, ist die Insolvenzquote hoch. In Bayern und Baden-Württemberg sind bundesweit die wenigsten Privatinsolvenzen gemeldet.

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Wege in die private Insolvenz

Die Schuldenlast der Privatpersonen in Deutschland ist seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Durchschnittlich hat jede Person eine Schuldenlast von 31.000 Euro zu tragen. Für die Haushalte sind die Schulden mit dem Einkommen nicht zu bewältigen, weswegen sich viele Betroffene für den Weg in die Privatinsolvenz entscheiden. Der Weg in die Schulden ist bei den meisten Menschen gleich. Nicht bezahlte Rechnungen und offene Kredite und Darlehen führen sie in die Schulden. Die Gläubiger stammen in den meisten Fällen aus der Kreditwirtschaft, dem Einzelhandel, der Telekommunikations- oder Energiebranche. Oft fordern auch Behörden und Vermieter hohe Summen ein, die zur Schuldenlast beitragen.

Zwischen Verschuldung und Überschuldung

Bei Personen, die eine Privatinsolvenz anmelden, sprechen die Experten von einer Überschuldung. Diese Menschen können die Zahlungen nicht mehr aufbringen, die zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten erforderlich sind. Von einer Verschuldung wird hingegen bei der bloßen Existenz von Außenständen gesprochen. So ist in der Theorie jede Person per Definition verschuldet, die beispielsweise einen Kredit bedient oder eine Ratenzahlung leistet. Solange sie die fälligen Raten begleichen kann, tritt keine Überschuldung ein. Der Übergang von der Verschuldung in die Überschuldung ist meist schleichend. Monatliche Raten können nur verzögert und später gar nicht mehr beglichen werden. Können die Raten nicht mehr beglichen werden, ist von einer Überschuldung die Rede. Eine professionelle Hilfe der Schuldnerberatung ist wichtig, der Weg führt meist in die Privatinsolvenz (auch Verbraucherinsolvenz genannt).

Nutzen der Privatinsolvenz

Je größer die Differenz zwischen den Schulden und dem Einkommen ist, umso eher lohnt sich der Weg in die Verbraucherinsolvenz. Für die betroffenen Personen ist der Ausweg in die Insolvenz meist leichter als ein Ableisten der Schulden. Entscheidend für den individuellen Weg aus der Schuldenfalle sind drei Faktoren:

  • das derzeitige Vermögen
  • das vermutliche Einkommen der nächsten sechs Monate
  • die Kosten für das Gerichtsverfahren

Zunächst werden vom Gericht alle Vermögenswerte erfasst und nach Möglichkeit "versilbert" um die Schuldenlast zu reduzieren. Vom voraussichtlichen Einkommen wird für die Dauer der Privatinsolvenz - in der Regel 6 Jahre - alles einbehalten, was über der Pfändungsgrenze liegt. Zum Schluss werden der Privatpersonen die Verfahrenskosten aufgeladen, dir rund 2.500 € betragen und nach Ablauf der Privatinsolvenz in Raten zurückgezahlt werden müssen. Generell sollte die Privatinsolvenz nach Möglichkeit vermieden werden. Viele Betroffene schaffen es mit Hilfe eines Kredits ohne Schufa, die akute Schuldenlast zu reduzieren und der Überschuldung zuvorzukommen.


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